Mittwoch, 02. November, 52. Tag
Wir brechen früh auf. Nach wenigen Kilometern passieren wir die Grenze nach Botswana.
Die Einreiseformalitäten sind zwar langwierig, alles in allem geht es aber sehr unkompliziert. Paulas Kinderausweis ist mittlerweile voll. Kein Platz mehr nach mehreren afrikanischen Grenzübertritten.
Die Teerstraße nach Süden ist in einem guten Zustand und einfach zu befahren, doch auf den 400 Kilometern nach Maun tut sich landschaftlich nicht viel. Ab und zu ein Dorf, hier und da mal eine Tankstelle. Dazu mindestens 40 Grad in sengender Sonne. Keine geeignete Möglichkeit für einen Stopp oder die Überlegung, hier irgendwo zu übernachten.
Also müssen wir Strecke und Kilometer machen. In Maun finden wir wieder alles, was wir brauchen. Dort können wir uns verpflegen und uns um die Parkreservierung für Moremi und Chobe kümmern.
Nach endlosen Stunden zwischen heißem Wind und riesigen Windhosen, die die Straße überqueren und uns dabei durchschütteln, erreichen wir am frühen Abend Maun.
Wir sind im Touristenzentrum Botswanas, dem Eingang zum Okavango-Delta. Die Stadt wächst ständig; Safari-Unternehmen, Touranbieter, Einheimische aus dem Umland, Flüchtlinge aus dem benachbarten Ausland – jeder will von dem großen Kuchen „Okavango und der reiche Tourist“ etwas abbekommen.
Trotzdem streunen in der europäisch anmutenden Stadt mit Hotels, Banken, Kneipen und Overlander-Bussen die Esel durch die Straßen. Zwischen Geldautomaten und Tankstelle sitzen Ziegen und Hühner herum.
Außerhalb der Stadt finden wir das Maun Rest Camp, wo wir heute übernachten.
Thomas
Donnerstag, 03. November, 53. Tag
30 schwüle Grad sind es heute Nacht sicherlich wieder einmal gewesen. Ich konnte kaum schlafen. Ein ständiges leises ´plitsch-platsch´ im Auto raubte mir den Schlaf. Es müssen die Schweißtropfen gewesen sein, die von der Stirn herunter über die Ohren auf mein Kissen getropft sind. Auch kitzelten mir die Füße, weil vom großen Zeh der Schweiß bis zum kleinen Zeh tröpfelte.
Organisatorischer Ruhetag in Maun. Reservierung für die Nationalparks. Wir ergattern die letzten Übernachtungsplätze im Moremi und Chobe NP für den 5.- 8. November.
In der Riley’s Garage gönnen wir dem Landy nach 7000 Kilometern einen Ölwechsel und eine komplette Abschmierung. Vier Arbeiter kümmern sich gleichzeitig um das Auto, wuseln unter dem Landy hin und her. Alle Öle der Achsen, Diff´s und des Getriebes werden überprüft, das Öl des vorderen Differential gewechselt. Silbrige Schmiere von Abrieb und Graphit sehen etwas verdächtig aus.
Nach über einer Stunde ist die Arbeit erledigt. Ölwechsel für Motor und Differential und Abschmieren. Dafür müssen wir umgerechnet 55 Euro bezahlen.
Wir wechseln am Nachmittag den Campingplatz und fahren ins Audi Camp. Dort gibt es einen Pool, den wir am Nachmittag nutzen.
Overlander strömen am Abend ins Camp, ausländische Touristen mit ihren 4×4-Wagen; alle gespannt auf das große Unternehmen „Okavango-Delta“.
Thomas
Freitag, 04. November, 54. Tag
Noch ein Ruhetag in Maun. Einkäufe planen, Blogspot-Seite aktualisieren. Internet-Cafés gibt es hier genug, aber es scheint, als hinge die ganze Stadt an einer dünnen Telefonleitung.
Ab morgen geht es los in die Parks, 600 Kilometer Sand, Hitze, keine Tankstellen, keine Verpflegung. Dafür aber wilde Tiere, Löwen, Elefanten und Hyänen nicht nur auf den Pisten, sondern auch in den offenen Camps!
In 4 Tagen sind wir wohl dann wieder in der Zivilisation, in Kasane. Von dort wollen wir unsere letzte Etappe nach Norden starten: Nach Zambia und von dort zu den Victoria-Fällen.
Thomas