Irland 2001 – 24. Tag, 04. September: Pentraeth – Beaumaris – Llanfair PG – Beddgelert

Nachdem wir von einem Waliser unzählige Tipps für unsere Weiterreise bekommen haben, fahren wir am Vormittag nach Beaumaris. Dort schauen wir uns das gut erhaltene Castle aus dem Jahre 1295 an. Eine riesige rechteckige Anlage mit Wassergräben und Türmen, das beste, was es damals an Festungsarchitektur gab. Es war das letzte Castle, das Edward I. baute, um die walisischen Freiheitskämpfer in Schach zu halten. Die Insel Anglesey ist nur ca. 1 km vom walisischen Festland entfernt, verbunden durch zwei große Brücken, die bei ihrer Entstehung damals eine architektonische Meisterleistung waren. Kurz hinter der Menai Bridge befindet sich wohl das berühmteste Dorf Wales ́ mit dem längsten Ortsnamen der Welt:

Llanfairpwllgwyngyllgogerychwywyrndrobwllllantysiliogogogoch 

Übersetzt heißt der Name in etwa:

Marienkirche bei der weißen Haselnussquelle, nahe dem wilden Strudel an der Sysilio-Kapelle in der roten Höhle.

Der Ort wurde im 19.Jh. von einem einheimischen Schneider auf den absolut unaussprechlichen Namen getauft. Er wollte dadurch die Aufmerksamkeit der Touristen auf den Ort ziehen, was ihm auch gelungen ist. Ein beliebtes Fotomotiv ist das Ortsschild am stillgelegten Bahnhof. Nach einem Stopp an einer Tanke (wir verlieren wieder Luft am geflickten Reifen), fahren wir rüber auf das walisische Festland in das Snowdonia Gebiet. Ein Blick auf die Landkarte zeigt uns die ulkigsten Ortsnamen: Bryn Celli Ddu, Cwmyoy, Gwydyr, Llyn Cwm Llwch. Namen, die sich anhören, als würge eine Katze ein Haarbüschel aus…

Wir fahren durch die spektakuläre Landschaft des Mount Snowdon. Dramatische Berglandschaften, wuchtige karge Felsgipfel, Zinnen und Cliffs, aber auch Wasserfälle und kristallklare Seen. Das gesamte Gebiet ist zum Snowdon National Park zusammengefasst, alljährlich kommen rund 12 Mio. Besucher. Bergwandern ist eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten; bei schönem Wetter wird der 1085 m hohe Snowdon Ziel der vielen Wanderer. Wer zum Laufen zu faul ist, kann sich auch mit einer Zahnradbahn hochfahren lassen. Da die Berge aber heute komplett in Wolken eingehüllt sind, können wir uns den Aufstieg schenken und fahren weiter durch die bergigen Straßen nach Beddgelert.

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