Irland 2001 – 23. Tag, 03. September: Dublin Docks – Holyhead – Pentreath

Der ewige Spruch vom Tonband, dass falsch geparkte Autos abgeschleppt werden, ließ uns schlecht schlafen. Als wir um 8 Uhr aufwachen, brauchen wir nur in die Schlange neben uns einzureihen. Nach einer weiteren halben Stunde befinden wir uns auf der größten Autofähre der Welt, die uns nach Wales bringt. Nach 20 Tagen Irland verlassen wir die Insel und werfen mitten auf der Irischen See eine Flaschenpost über Bord, auf dass sie nicht an der nächsten Klippe zerschellt…

Es liegen noch 9 Tage England vor uns. Hoffentlich mit genau so tollen Eindrücken und gutem Wetter, wie in den letzten drei Wochen. Nach knapp drei Stunden legen wir in Holyhead an. Hier auf der Insel Anglesey sind wir auf den Spuren von Landrover. Wir sind in der Heimat der Landys angekommen. Ein paar Kilometer von hier soll in der Red Wharf Bay vor über 50 Jahren der erste Landy gefahren worden sein. Dass hier Landys nicht unbekannt sind, sehen wir schon kurz nach der Ankunft im Hafen: Überall Landys jeden Alters. Wir kommen uns vor, wie auf einer Pilgerfahrt. In Pentreath finden wir einen vereinsamten Campingplatz; sein Besitzer – Landyfahrer – freut sich über Besuch aus Deutschland mit britischem Gefährt.

Bei einem abendlichen Spaziergang in den Ort sehen wir durch Zufall das Schild eines 4×4-Händlers. Auf seinem Gelände stehen 5-10 Landys unterschiedlichen Alters und Zustand, und überall wird zwischen Schrott und Ersatzteilen kräftig herum geschraubt. Wir entdecken einen alten 109er, der uns auf Anhieb sehr gut gefällt. Wir kommen mit dem Chef ins Gespräch, der uns den 109er auch sofort für 1450 £ überlassen will. Bei einer anschließenden Probefahrt können wir uns vom hervorragenden Zustand des Landys überzeugen. Trotzdem: ein technischer Unterschied von über 20 Jahren ist nicht von der Hand zu weisen. Etwas unbeholfen mühen wir uns mit dem störrischen Gefährt ab. Beim anschließenden Smalltalk mit dem Chef lernen wir, dass Landys Frauen sind. Er nennt jeden Landy auf dem Hof ́she ́. Wir entschließen uns, den 109er nicht zu kaufen. Für so ein ́Spielzeug ́ brauchen wir Platz zum Schrauben und auch die nötige Erfahrung. Stattdessen erstehen wir nur eine Leiter für unseren Dachgepäckträger.

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