Südliches Afrika 2005 – 11. Juli – aus 5 Monaten Australien werden 3 Monate Südafrika

Zwischenzeitlich erweiterten wir unsere Reiseplanung zeitmäßig auf 5 Monate, Thomas bastelte das arbeitgebertechnisch mit Urlaub und Überstunden so hin, dass wir den Jahreswechsel 2005/2006 in Australien erleben würden.
Wir waren voll und ganz auf Australien eingestellt, Thomas nahm Kontakt zu Reedereien und Speditionen auf, saß täglich vor dem Computer und schrieb E-Mails, ärgerte sich über langes Warten auf Antworten und verglich die Angebotspreise, bis ihm der Kopf rauchte.

Der Schock kam schon recht früh mit den ersten Angeboten: Die Preise hatten sich seit unserer Hirngespinstzeit dermaßen erhöht, dass wir erstmal schlucken mussten. Im Vergleich zu Angeboten aus den vergangenen Jahren hatten sich die Frachtraten für die Containerverschiffung um bis zu 60% erhöht! Dass, was wir am Anfang unserer Planung vor drei bis vier Jahren in D-Mark für unsere Reise kalkulierten, nannte sich jetzt auch noch Euro. Klar, eine Verschiffung ist teuer, das wussten wir schon lange. Aber mit soviel hatten wir nicht gerechnet. Fakt ist: eine Containerverschiffung (20 ft-Container) kostet z.Zt. (2005) von Deutschland nach Australien und zurück mindestens 7000.- EUR!
Wir hofften, wenigstens bei den Fluggesellschaften irgendein Schnäppchen aushandeln zu können, um den Gesamtpreis der Reise im Rahmen zu halten. Doch auch dies war vergeblich.
Sämtliche günstigen Angebote galten nicht für einen Reisezeitraum von mehreren Monaten. Mit einem gemütlichen Stopover irgendwo in Asien, mussten wir mit mindestens eintausend Euro pro Person rechnen.

Dann der zweite Schock: Der Arbeitgeber meines Mannes spricht in den letzten Monaten von ´Veränderungen´, ´Sozialplänen´ und ´Verschlankungen´. Diese ungewohnten Worte und die damit verbundenen Konsequenzen ließen uns schon daran denken, alles abzublasen.

Nach langem Hin und Her entschlossen wir uns, den Reisezeitraum auf 3 Monate zu verkürzen und die Alternative, Südliches Afrika, zu wählen. Der ´Plan B´ Afrika, lief bei der Vorbereitung für Australien immer nebenher, um bei unvorhergesehenen Ereignissen sofort darauf zurückgreifen zu können.

Australien muss warten. *schnüff*
Zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass es uns davon schwimmt 😉 Irgendwann wird sich schon noch Gelegenheit bieten, den Kängurus und Koalas Guten Tag zu sagen.

So traurig ich darüber bin, so langsam freue ich mich immer mehr auf Afrika.
Der Abschied von Namibia letzten Herbst fiel mir so schwer.

Ich ziehe mich gern auf meine Gedankeninsel, die rote Düne im Sossusvlei, zurück, spüre den warmen Wind und die Sandkörner auf meiner Haut, alles ist still um mich herum, der Sand so weich und warm, die Luft klar… Ich lasse mich in Gedanken auf den Sand zurückfallen und genieße nochmal diesen Moment, wie ich es im November in der Realität getan habe.

Ich rieche Afrika, bekomme unendliche Sehnsucht.

Es ist richtig, es ist gut. Es wird eine sehr schöne Zeit werden.

Silvana

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