Irland 2001 – 28. Tag, 08. September: Stratford – Gaydon – London

Wir sind die ersten im Heritage Motor Museum. Hier befindet sich die größte Sammlung der Welt an historischen englischen Fahrzeugen. Jede Marke ist vertreten: Natürlich Land Rover, aber auch MG, „Mini“, Jaguar und etliche andere. Über 400 Autos kann man hier bestaunen. Sehr interessant sind die eng zusammengestellten Landys, vom Serie Landy bis zum aufgeschnittenen Defender ist alles vertreten. Am liebsten würden wir einen mitnehmen. Den erstehen wir aber in Form eines Models im angrenzenden Shop, sowie einige Postkarten aus alten Landy-Zeiten.

Mittags sind wir auf dem Weg nach London. Nach knapp zwei Stunden befinden wir uns auf dem Autobahnring. In der Landkarte ist ein Campingplatz westlich der Stadt eingezeichnet, den wir aber nicht finden können. Wir erinnern uns an die Erzählung des Walisers vom Campingplatz in Pentraeth, der einmal mitten in London gecampt hat. Den Platz finden wir auch auf der Landkarte – 1 cm südlich von Westminster. Da soll es einen Campingplatz geben? Egal, einfach mal hinfahren und nachsehen. Über die Autobahn geht es eine Zeitlang in die Stadt rein, dann folgen wir der South Circular Road A205. Fast zwei Stunden zuckeln wir stop & go von einer Ampel zur nächsten. Und das mitten in London bei dem Verkehr. Obwohl wir bestimmt noch 10 Kilometer vom eigentlichen Stadtzentrum entfernt sind, haben wir den Eindruck, dass wir uns schon mittendrin befinden. Für ein paar Kilometer brauchen wir fast eine Stunde.

Die rot gekennzeichnete Umgehungsstraße auf der Landkarte ist in Wirklichkeit auch nur eine verstopfte zweispurige Stadtstraße, wie jede andere auch – nur voller. Das ewige Stop&Go, das stete Gekrieche im ersten oder zweiten Gang scheint dem Landy nicht besonders gut zu bekommen. Er ächzt und rumpelt im Getriebe, hakelt in den Gängen und quietscht an irgendwelchen Stellen vor sich hin. Sind ihm (ihr!) die letzten 4600km in den vergangenen vier Wochen doch nicht so gut bekommen? In Crystal Palace finden wir endlich einen kleinen Campingplatz. Erstaunlich, mitten in London, eine grüne Oase mit einigen Zelten und Wohnwagen. Für Londoner Verhältnisse ist der Preis auch recht günstig: Umgerechnet 75.-DM für zwei Personen plus Auto für zwei Tage. Für ca. 20.- DM kaufen wir uns ein Wochenendticket für alle Busse und die Underground und sind nach knapp einer Stunde mitten in der City.

An diesem sonnigen Nachmittag erledigen wir London mal kurz im Schnelldurchgang: Westminster, Horse Guard, Trafalgar Square, Picadilly Circus, Oxford Street und Buckingham Palace. Trotz Sturmklingeln macht Lizbeth nicht auf, wahrscheinlich sind die Königs grade nicht da, beim Einkaufen oder so. Das nächste Mal rufe ich vorher an und sag ́ Bescheid, dass wir kommen. Nach zwei Stunden haben wir London gesehen, morgen schauen wir es uns aber noch genauer an.

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